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Die Zukunft der Palästinenser: Ins Reich der Haschemiten

Kaum war Jassir Arafat aus dem Exil zurückgekehrt, ließ er 1995 die Jerusalemer Zeitung An-Nahar schließen. Deren Verbrechen war, dass sie stets für die „jordanische Option“ plädiert hatte: eine Angliederung der besetzten Gebiete an das haschemitische Königreich.

Kaum war Jassir Arafat aus dem Exil zurückgekehrt, ließ er 1995 die Jerusalemer Zeitung An-Nahar schließen. Deren Verbrechen war, dass sie stets für die „jordanische Option“ plädiert hatte: eine Angliederung der besetzten Gebiete an das haschemitische Königreich. Nun, da die Vision einer ZweiStaaten-Lösung einem Drei-Staaten-Albtraum gewichen ist und neben Israel Hamastan (Gaza) und Fatahstan (Westjordanland) im Entstehen begriffen sind, ist die „jordanische Option“ wieder en vogue – zumindest für viele Palästinenser in der Westbank. Laut Umfragen befürworten inzwischen 30 Prozent der dortigen Bevölkerung einen Staat, der nominell unabhängig, aber faktisch an Jordanien angegliedert ist. Das scheint allemal attraktiver, als sich wie Gaza zu einem islamischen Gottesstaat zu entwickeln. Dort hängen statt der palästinensischen Flagge schon die prophetengrünen Banner der Hamas im Wind. Ein Islamistenstaat in der eigenen Nachbarschaft ist nicht nur ein Problem für Israel und Ägypten – es ist auch eine Warnung für die Westbank. clw

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