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Dieter Althaus: So ist er eben

Thüringens Ministerpräsident Althaus geht auf dem Landesparteitag zur Tagesordnung über. Darüber mag sich mancher erregen. Doch Gefühle zur Schau zu tragen ist seine Sache nie gewesen. Ein Kommentar.

Was ist nicht alles über Dieter Althaus gerätselt, spekuliert, in sein Verhalten hineininterpretiert worden. Und immer ging es um die Frage, ob einer, der schuld am Unfalltod eines Menschen ist, Ministerpräsident sein darf. Althaus hat seine Antwort gegeben: Ja, er darf. Mittlerweile hat er auch seinen Umgang mit der eigenen Schuld, nun sagen wir, qualifiziert. Man mag sich darüber erregen, dass einer so kühl und nüchtern, praktisch geschäftsmäßig, mit der Frage von Schuld und Verantwortung um- und zur Tagesordnung übergeht. Nur: Der Mensch und Politiker Althaus musste sich dafür kaum verbiegen. Insofern steckt weniger Kalkül dahinter, als mancher vielleicht vermutet. So ist er eben, der Mensch und Politiker Althaus. Im politischen Geschäft sind die Grenzen zwischen aufrichtiger Leidenschaft und übersteigerter Machtgier fließend. Emotionalität zur Schau zu tragen, ist Althaus’ Sache nie gewesen. Und sich jetzt eine larmoyante Gefühligkeit zu verordnen, nur um irgendwelchen Erwartungen zu genügen, würde ihm mehr schaden, als es seine emotionalen Defizite tun. Alles Übrige entscheiden die Thüringer Wähler in vier Monaten. (sc)

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