zum Hauptinhalt

Dioxin: In jedem Ei

Die Aufregung ist groß, und niemand, der darüber schreibt, macht es unter "Skandal" und "Ultragift". Deshalb könnten ein paar Fakten nützlich sein.

Die Aufregung ist groß, und niemand, der darüber schreibt, macht es unter „Skandal“ und „Ultragift“. Deshalb könnten ein paar Fakten nützlich sein. Seit Dioxine überhaupt als Gesundheitsproblem erkannt sind, ist die Belastung der Umwelt mit ihnen stetig reduziert worden. Wo sie sich noch in der Luft befinden, stammen sie aus Wohnzimmerkaminen und privat abgefackeltem Abfall. Von dort gelangen sie in die Nahrungskette und in alle Hühner, ironischerweise vor allem in jene, die gut biologisch im Freien herumlaufen dürfen. Deshalb stecken Dioxine heute in jedem Ei, auch dann, wenn kein windiger Futtermittelhersteller seine Hände im Spiel hat. Ganz klar: Rückstände aus der Biodiesel-Produktion haben in Tiernahrung nichts zu suchen. Aber das Kleingedruckte besagt auch in diesem Fall deutlich: Eine akute gesundheitliche Gefahr ist beim jetzt nachgewiesenen Überschreiten der Grenzwerte nicht gegeben. Wir sollten das bedenken, bevor wir uns von der Aufregung interessierter Kreise allzu irre machen lassen und allen Ernstes darüber nachdenken, ob wir Eier im selbst gebackenen Kuchen nun womöglich durch Banane ersetzen. Und die Behörden sollten genau prüfen, bevor sie wieder unzählige Tiere auf Verdacht in Flammen aufgehen lassen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false