Meinung: Direkt an die Pinnwand
Kolumne Kurz vor ACHT: „Chance vertan“ vom 13. September Ich habe noch nie einen Leserbrief geschrieben, daher ist mir das genaue Prozedere nicht bekannt.
Kolumne Kurz vor ACHT:
„Chance vertan“ vom 13. September
Ich habe noch nie einen Leserbrief
geschrieben, daher ist mir das genaue Prozedere nicht bekannt. Aber ihr
Artikel hat mir aus der Seele
gesprochen.
Nachdem ich als Lehrerin eine Konferenz miterlebt habe, auf der sehr viele Lehrer/Lehrerinnen über die Überlastung des Kollegiums klagten und über die vielen Neuerungen und Veränderungen, die sie als belastend empfinden, dachte ich, dass ich diese Kollegen/Kolleginnen ja wohl alle auf der Demo treffen beziehungsweise sehen würde.
Drei Kolleginnen und eine Erzieherin waren da …!
Genauso ging es mir als Mutter von zwei Söhnen, die auf dem Beethoven-Gymnasium in Steglitz sind.
Auf dem Elternabend der 11. Klasse wurde auf Nachfrage der engagierten (und überlasteten ...!) Pädagogischen Koordinatoren von den allermeisten Eltern gesagt, dass ihre Kinder bis spät abends und am Wochenende für die Schule arbeiten müssen. Den Grund dafür sahen die Eltern in der verkürzten Schulzeit.
Auch von diesen unzufriedenen Eltern waren circa fünf bis sechs Eltern bei der Demo.
Noch trauriger war die Beteiligung bei den Schülern. Der größte Anteil der Beethoven-Schule waren die Lehrer.
Meiner Meinung nach hätten mindestens so viele Schüler dabei sein müssen. Die wollten wohl lieber ausschlafen!
Gemeinsam mit den wenigen Eltern
und Schülern lief ich ziemlich frustriert und desillusioniert mit. Daher sprach mir der Artikel im Tagesspiegel
aus der Seele, und ich habe es gleich
an die Pinnwand des Kollegiums
meiner Schule gehängt
mit einem dicken Ausrufe-
und Fragezeichen.
Auch an die Schülervertretung der Beethoven-Schule werde ich die
Kolumne weiterleiten.
Katrin Pinkert, Berlin-Lankwitz
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