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Meinung: Doppelt hält besser

TANKERUNFALL VOR DÄNEMARK

Es ist reiner Zufall, dass die Acushnet noch kein Öl verloren hat. Der mehr als 20 Jahre alte Tanker, der im Kattegat vor Dänemark auf Grund gelaufen ist, verfügt nur über eine Stahlwand, die die giftige Ladung umhüllt. Moderne Tanker werden inzwischen mit einer doppelten Schiffswand ausgestattet, um Ölkatastrophen wie im November vor der Küste Galiciens zu verhindern. Nach Informationen von Greenpeace sind noch immer 3437 EinhüllenTanker im Einsatz. Der gefährliche Weg führt fast immer von der Ostsee in die Nordsee und von dort in den Atlantik. Auch der jetzt havarierte Tanker war von dort aus auf dem Weg in die USA. Wenn es zu einem Irak-Krieg kommt, könnten es noch mehr werden. Schließlich hofft Russland auf das große Ölgeschäft mit den USA. Und das russische Öl wird fast immer in altersschwachen Tankern und über die Ostsee transportiert. Nach dem Untergang der Prestige hat die Europäische Union angekündigt, dass künftig nur noch zweiwandige Tanker in der Nähe der europäischen Küsten geduldet werden sollen – allerdings mit einer großzügigen Übergangszeit. Bis dahin dürfen Schrotttanker im Auftrag der großen Ölfirmen – im aktuellen Fall für den amerikanischen Konzern Chevron Texaco – weiter die Meere gefährden. Müssten die Konzerne für die Beseitigung der Ölkatastrophen aufkommen, wären schon bald keine einwandigen Tanker mehr unterwegs. deh

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