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Meinung: Doppelte Wahl

KURTH TRITT AN

Nun wollen sie es wissen in der Berliner CDU. Zwei Kampfkandidaturen stehen an, nicht mehr bloß die eine um den Landesvorsitz. Nicolas Zimmer will Frank Steffel im Fraktionsvorsitz folgen und hat gute Chancen, das zu tun. Peter Kurth will Christoph Stölzl und Frank Steffel als Partei und Fraktionschef beerben. Seine Chancen in der Fraktion sind schwerer zu kalkulieren, doch hat er gute Gründe für seine doppelten Ambitionen. Die Berliner CDU ist im vergangenen Jahr nicht vorangekommen, weder inhaltlich noch personell. Sie steht nicht da wie eine Alternative zur SPD. Diese Erkenntnis kommt nun mit großer Wucht über die Partei – und mit noch größerer Wucht über die Fraktion. Deren scheidender Chef Frank Steffel hat einen Termin für die Neuwahl gesetzt, und vieles spricht dafür, dass er mit dieser Terminsetzung – erst wählt die Fraktion, dann wählt die Partei – den Gang der Dinge beeinflussen wollte. Doch muss sich das die Fraktion so wenig gefallen lassen wie die Partei. Die Berliner CDU sollte sich vor allem darüber klar werden, dass ihr Führungsmodell nicht funktioniert hat. Was eine Doppelspitze hätte sein können, war nichts anderes als ein personeller Gegensatz, geradezu ein Widerspruch. Darunter hat die Partei gelitten und die Fraktion. Nun soll die Fraktion noch vor dem Landesparteitag zuerst entscheiden, ob die CDU mit einem neuen Tandem weitermacht oder auf eindeutige Führung setzt. Warum nicht – schließlich stecken alle in derselben Krise. wvb

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