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Meinung: Dosenpfand: Mehr als eine Geschmacksfrage

Bier und Wasser aus Blechdosen schmecken sowieso nicht. Aber über Geschmack kann man streiten.

Bier und Wasser aus Blechdosen schmecken sowieso nicht. Aber über Geschmack kann man streiten. Über die Folgen der Dosenschwemme nicht: Drei bis vier Milliarden dieser Verpackungen landen jedes Jahr in der Landschaft oder auf der Kippe. Aus gutem Grund setzt Deutschland auf Mehrweg. Sonst ersticken wir irgendwann im Müll. Aus Erfahrung wissen alle, dass nur dann jemand eine Flasche ins Geschäft zurückträgt, wenn der Verzicht darauf wenigstens ein klein wenig weh tut. Da sind 50 Pfennig Pfand durchaus angemessen, geht es doch um Verpackungen, die die Umwelt mehr belasten als andere. Industrie und Handel, die jetzt das große Wehklagen anstimmen, spielen dabei nicht mit offenen Karten. Den Kioskbesitzer wird das Pfand kaum in den Ruin treiben; 80 Prozent der Dosen kommen über Getränkegroßmärkte unters Volk. Und die Bedingungen für die Einführung des Pfands sind seit Jahren bekannt. Hätten die Beiteiligten die Mehrwegquote eingehalten, käme es jetzt nicht. Statt dessen ging es damit immer weiter bergab. Niemand verhindert Anti-Wegwerf-Kampagnen des Handels. Nur hat der Handel leider bewiesen, dass er freiwillig zu wenig tut. Und wer das Dosen-Pfand nicht zahlen will: Es gibt Mehrwegflaschen. Aus denen schmeckt es sowieso besser. Noch dazu mit gutem Gewissen.

mue

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