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Meinung: Drei Jahre, kein Ende

Mehr als 2300 US-Soldaten sind bei den Kämpfen im Irak gestorben. Ihre Namen, Gesichter und Schicksale sind bekannt.

Mehr als 2300 US-Soldaten sind bei den Kämpfen im Irak gestorben. Ihre Namen, Gesichter und Schicksale sind bekannt. Jeder einzelne von ihnen hatte ein Leben vor sich. Am Montag jährt sich die Invasion zum dritten Mal. Präsident George W. Bush, der als Oberkommandierender die Verantwortung trägt, ruft zum Durchhalten auf. Seine Unterstützung im Volk wie die Zustimmung zum Krieg sind rapide gesunken. Schönreden lässt sich die Lage nicht. Auch Ablenkungen funktionieren kaum noch. Pünktlich zum Jahrestag hat die US-Armee nun ihren größten Luftangriff seit 2003 gestartet. Das soll ein Signal aussenden: Sehr her, wir sind da, wir wehren uns! Doch wieder ist zweifelhaft, ob der Nutzen oder der Schaden überwiegt. Der Zeitpunkt jedenfalls wirkt verdächtig. Gegen das Chaos, einen drohenden Bürgerkrieg gar, hilft kein militärischer Aktionismus. Auch daheim, in Washington, herrscht Ratlosigkeit. Mitglieder des Kongresses haben jetzt eine hochkarätige Kommission geschaffen, die nach einer Alternative zur offiziellen Irakpolitik suchen soll. Pikanterweise gehören dem Gremium neben einer Reihe von Generälen mehrere prominente Republikaner an, darunter James A. Baker, Ex-Außenminister unter Bush senior. Amerika leidet unter der Last dieses Krieges. Keiner will untätig sein, obwohl alle ahnen, dass es einen einfachen Ausweg nicht gibt. Das Leiden wird sich hinziehen, bis die neuen irakischen Machthaber die Mittel haben, selbst durchzugreifen. Wann das ist, weiß keiner. Als Letztes stirbt die Hoffnung. mal

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