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DRK-Kliniken unter Verdacht: Betrug im OP

Alltäglich ist das nicht, dass ein Chefarzt auf dem Klinikgelände verhaftet wird – so wie am Mittwoch in Berlin geschehen. Doch alles andere als alltäglich sind auch die Vorwürfe der Ermittlungsbehörden gegen ihn und zwei der Geschäftsführer.

Sollten die Vorwürfe zutreffen, zeugen sie von einer ungeheuren Energie, die Gesundheitskassen auf kriminelle Art besonders gewinnbringend auszupressen. Die Leistungen vergleichsweise billiger Assistenzärzte sollen bei den Kassen als Leistungen der teuren Fachmediziner abgerechnet worden sein. Da wird niemand von Abrechnungsfehlern reden wollen. Da handelt es sich schlicht um Betrug. Jahrelang wurden diese Praktiken durchgezogen. Nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft soll der Schaden in die Millionen gehen. Fassungslos macht, dass die Forderungen unbeanstandet beglichen wurden. Und dass die Kontrolle nicht sehr ernst genommen wurde. Denn aufgedeckt wurden die Machenschaften ja nicht durch misstrauische Kassen oder die kassenärztliche Vereinigung, sondern durch Ärzte, die dieses Spiel nicht mehr mitmachen wollten. Für die Versicherten, die immer mehr Einschränkungen bei den Kassenleistungen erleben, ist das alles andere als beruhigend. sik

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