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Die Droge Crystal Meth breitet sich auch in Berlin und Brandenburg aus.

© dpa

Drogenpolitik: Keine Macht der Droge Crystal Meth

Die nicht ganz neue „Modedroge“ Crystal Meth hat erst Brandenburg, dann Berlin erreicht. Die Forderung nach Repression ist altmodisch und billig gleichermaßen - doch an ihr führt wohl kein Weg vorbei.

Mit den synthetischen Drogen ist es im grenzenlosen Europa wie mit der Lebensmittelindustrie. Im ersten Land werden die Rohstoffe produziert, im zweiten weiterverarbeitet und dann an die Verbraucher in einem dritten Land geliefert. Die Produktionskette der nicht ganz neuen „Modedroge“ Crystal Meth zieht sich von Polen nach Tschechien, das Produkt hatte erst Brandenburg, dann Berlin erreicht.

Dass die hiesigen sogenannten Drogenfachleute mal dachten, das Extrem-Aufputschmittel sei nur etwas für die Landjugend, ist erstaunlich in einer Stadt, die sich so viel einbildet auf Nächte, die gar nicht lang genug sein können. Jetzt sind nicht bloß Notärzte und Psychiater gefragt, auch Politiker müssen darüber nachdenken, wie repressiv sie auf die den Behörden zufolge deutlich erkennbare Crystal-Meth-Welle reagieren. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich verhandelt mit Kollegen jenseits der Grenze – Innensenator Frank Henkel und sein Brandenburger Kollege Dietmar Woidke sind gut beraten, sich anzuschließen.

Gewiss, die Forderung nach Repression ist altmodisch und billig gleichermaßen, und die Drogenfahnder und Zollbeamten werden sagen: „Was sollen wir denn noch alles finden, um es zu beschlagnahmen?“ Doch nur Zyniker sagen über die Einnahme von Crystal, es gebe keine bessere Methode, alle seine Zähne zu verlieren.

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