zum Hauptinhalt

Drohnen: Erst kaufen, dann reden

Wir sind Zeugen einer revolutionären Umwälzung in der Militärtechnik. Unbemannte Drohnen ersetzen Flugzeuge, Roboter ersetzen Soldaten.

Wir sind Zeugen einer revolutionären Umwälzung in der Militärtechnik. Unbemannte Drohnen ersetzen Flugzeuge, Roboter ersetzen Soldaten. Die Automatisierung der Kriegsführung schreitet voran. Dabei geht es nicht um eine neue Art von Waffen – sondern um neue Spielregeln. Maschinen kämpfen mit Maschinen. Eine beängstigende Vision. Und mehr als das – eine beängstigende Beschreibung bereits der Gegenwart auf den menschenleeren Schlachtfeldern des 21. Jahrhunderts. Klar ist seit gestern: Das „Euro Hawk“-Debakel bedeutet nicht das Ende der deutschen Ambitionen. Die Bundesregierung will mittun. Teilhaben. Bis zu 16 zum Teil bewaffnete unbemannte Fluggeräte will sie anschaffen. Ein Schritt, der neue Rüstungswettläufe anstoßen dürfte. Unnötigerweise. Ja, fahrlässigerweise. Mag sein, dass der Drohnen-Geist sich nicht mehr in die Flasche zurücksperren lässt. Aber so schafft der Minister Fakten, bevor die von ihm so oft beschworene Debatte überhaupt begonnen hat. Das ist bedauerlich. Sie könnte nämlich zu der Erkenntnis führen, dass Aufklärungsdrohnen, die Menschenleben retten helfen, anders zu beurteilen sind als mit Raketen bestückte, wie sie dem CDU-Politiker vorschweben. Denn anders als Thomas de Maizière glaubt, gilt: Keine Waffe ist ethisch neutral.mis

Zur Startseite