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Drohnen: Kein Wundermittel

Eine Waffe, die nur dem Gegner schadet, die eigenen Soldaten aber unberührt lässt: so ein Wundermittel wünscht sich jede Armee. Gerade in Zeiten, in denen die Streitkräfte der Welt vor allem durch internationale Einsätze immer mehr Tote zu beklagen haben.

Eine Waffe, die nur dem Gegner schadet, die eigenen Soldaten aber unberührt lässt: so ein Wundermittel wünscht sich jede Armee. Gerade in Zeiten, in denen die Streitkräfte der Welt vor allem durch internationale Einsätze immer mehr Tote zu beklagen haben. Drohnen kommen ohne Pilot aus, sie steuern fernprogrammiert ihr Ziel an und schlagen aus sicherer Entfernung zu. Die Befürworter von Kampfdrohnen vergessen nur allzu gern, dass auch bei diesem Waffensystem irgendwo in der Welt jemand auf die Angrifftaste drücken muss – es ist fraglich, wem diese Distanz zugute kommt. Studien zeigen, dass gerade die vermeintlich dem Geschehen fernen Soldaten am Joystick von Drohnen öfter an posttraumatischen Belastungssyndromen leiden als die Kollegen im direkten Nahkampf. Und so präzise und zielgenau, wie die Drohnenproduzenten einen glauben machen wollen, funktioniert auch diese Waffe nicht: Immer wieder trifft sie nicht wie intendiert Aufständische und Terrorverdächtige, sondern Zivilisten. Für die Armeen mögen das zumutbare „Kollateralschäden“ sein; den Angehörigen nehmen sie das, was ihnen am meisten bedeutet. S.K.

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