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Meinung: Drum prüfe, wer lernt

Mit großer Sorge beobachtet die Kultusministerkonferenz, ob sich die umstrittene Organisation Scientology im schulischen Nachhilfebereich ausbreitet. Schon im Mai hatte der Deutsche Philologenverband Alarm geschlagen.

Mit großer Sorge beobachtet die Kultusministerkonferenz, ob sich die umstrittene Organisation Scientology im schulischen Nachhilfebereich ausbreitet. Schon im Mai hatte der Deutsche Philologenverband Alarm geschlagen. Seit Jahren haben Verbraucherschützer – wie die Aktion Bildungsinformation in Stuttgart – Scientology im Visier. Das Gefährliche ist: Die Nachhilfe gibt die Organisation „Applied Scholastics“. Entwickelt wurden deren Lernmethoden von Ron Hubbard, dem Stifter von Scientology. Diese Methoden klingen harmlos, verunsichern die Schüler aber nach Expertenmeinung völlig. Die Mitarbeiter von „Applied Scholastics“ treten als Schüler-Versteher auf, die Kindern und Erwachsenen lediglich helfen wollen, einen beliebigen Stoff zu lernen. In neutral gestalteten Broschüren werben sie mit hervorragenden Lernerfolgen. Das könnte in Zeiten erfolgloser Schüler, ratloser Eltern und geringer Chancen auf dem Arbeitsmarkt durchaus wirken. Bisher arbeiten in Berlin nur drei private Nachhilfelehrer nach diesem Prinzip, ein vierter ist in Ausbildung. Noch ist der lokale Nachhilfemarkt also nicht breit unterwandert. Hysterie ist daher fehl am Platz. In Deutschland unterrichten rund 4000 private Nachhilfeinstitute 2,5 Millionen Schüler. Das indes ist ein unübersichtlicher Markt, in dem Wachsamkeit sehr wohl geboten ist. dos

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