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Duell der US-Vizekandidaten: Verlustbegrenzung

Washington-Korrespondent Christoph von Marschall sieht Obama vorn, aber noch keinen Knockout für McCain.

Würde am Dienstag gewählt, hieße der nächste US-Präsident Barack Obama. Die Wirtschaftskrise hat ihm einen klaren Vorsprung verschafft. Wichtiger noch: Entscheidende „Swing States“ sind zu seinen Gunsten gekippt, darunter Virginia, North Carolina und Florida. Zum Niedergang der Republikaner hatten auch Interviews der Vizekandidatin Sarah Palin beigetragen. Sie zeigte eine fast peinliche Unfähigkeit, etwas Sinnvolles zur Finanzkrise zu sagen. Deshalb befürchteten die Konservativen das Schlimmste vor dem einzigen Fernsehduell der Vizes: Der erfahrene Debattierer Joe Biden werde Palin einen Knockout verpassen, von dem sich McCains Lager nicht mehr erholt. Das ist nicht eingetreten. Palins Auftreten war erfrischend. Sie überzeugte in der Rolle der normalen Bürgerin, die noch nicht von Washington verbogen wurde. Die Zweifel, ob sie das Präsidentenamt ausfüllen kann, konnte sie dagegen nicht entkräften. Im besten Fall hat sie die Verluste gestoppt. Die Republikaner brauchen jetzt einen Themenwechsel von der Finanzkrise zur Außenpolitik, McCains Paradefeld gegen Obama. Gewählt wird zwar am Dienstag, aber erst in vier Wochen.

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