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Meinung: Ehe wie ehedem

Familie ist da, wo Kinder sind, sagen SPD und Grüne. Kinder sind da, wo Familie ist, hält die Union dagegen.

Familie ist da, wo Kinder sind, sagen SPD und Grüne. Kinder sind da, wo Familie ist, hält die Union dagegen. Wo ist zwischen beidem, bitteschön, der Unterschied, fragt zu Recht der Wähler. Wenn wir es richtig verstehen, will Rot-Grün toleranter wirken. Darum ist es ihnen offiziell gleichgültig, wie Menschen zusammenleben. Ein bisschen möchten Rote und Grüne aber auch sagen, dass Ehe und Familie absterbende Institutionen sind, nur trauen sie sich das nicht. Die Union wiederum würde gerne sagen, dass es für die Kinder am besten ist, wenn sie mit zwei, möglichst den eigenen Eltern zusammenleben. So ganz trauen sie sich das jedoch auch nicht, weil sie niemanden diskriminieren wollen. Bei so viel verdeckt-normativem Gerede empfiehlt sich ein Blick auf die neuesten Zahlen: 89 Prozent aller Paare sind verheiratet, nur sieben Prozent leben als Alleinerziehende. Jeder sechste lebt allein. Wobei man sich den Single nicht als jungen, Jacobs light trinkenden Karrieretypen vorstellen darf, sondern eher als ältere Frau mit Dauerwelle und Dackel. So ist das jenseits von Werbeästhetik und rot-grüner Ideologie: Die meisten Singles sind Witwen, und fast alle Menschen wollen wie eh und je Ehe, Familie, Kinder. Hier hat die Union zumindest einen besseren Sinn für Proportionen. bul

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