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Meinung: Ein paar Taler mehr

In der „FAZ“ schreibt Andreas Platthaus über die von Magnus Gäfgen und seinem Anwalt Michael Heuchemer geplante „Stiftung zugunsten jugendlicher Verbrechensopfer“: Für den Anwalt hat diese Verbindung jedoch auch Vorteile. Wie alle seine Kollegen, die die Sache von berüchtigten Schwerverbrechern vertreten, nutzt ihm diese Aufmerksamkeit bei der Gewinnung weiterer Mandate.

In der „FAZ“ schreibt Andreas Platthaus über die von Magnus Gäfgen und seinem Anwalt Michael Heuchemer geplante „Stiftung zugunsten jugendlicher Verbrechensopfer“:

Für den Anwalt hat diese Verbindung jedoch auch Vorteile. Wie alle seine Kollegen, die die Sache von berüchtigten Schwerverbrechern vertreten, nutzt ihm diese Aufmerksamkeit bei der Gewinnung weiterer Mandate. Wie jedes Rechtssystem bringt auch das deutsche einen gewissen Teil an querulatorischen Streitigkeiten hervor, und viele der dabei verbissen um ihr Recht Kämpfenden fühlen sich von der Kanzlei eines Mannes, der sich gegen die populäre Meinung stellt, besser vertreten als anderswo. Es gibt etliche Rechtsanwälte, die ihr Glück, gerade auch ihr finanzielles, mit solchen Fällen gemacht haben, und Michael Heuchemer gehört dazu. Mittlerweile geriert er sich als Conaisseur mit kostspieligen Vorlieben für Automobile und Wein. Anwalt und Mandant haben sich von Anfang ihrer Kooperation vor einem Jahr an darauf verstanden, die Öffentlichkeit zu informieren und zu provozieren: von der Beschwerde vor dem Europäischen Menschenrechtshof gegen die Bundesrepublik wegen Folter bis zur Anmeldung einer Privatinsolvenz des Häftlings im vergangenen September, weil Gäfgen sich außerstande sieht, die Gerichtskosten für seinen Prozess zu begleichen. Wie günstig, dass Heuchemer auf seiner Homepage zu den „Highlights 2006“ seiner Kanzlei auch die neugewonnene Kompetenz im Privatinsolvenzrecht zählt. Da kommen ein paar Taler mehr heraus.

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