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Meinung: Ein schlechtes Jahr

TAG DER PRESSEFREIHEIT

Die Statistik lässt keinen Zweifel: 2003 war ein schlechtes Jahr für die Pressefreiheit. Im vergangenen Jahr kamen 42 Journalisten in Ausübung ihres Berufes um, allein 14 im Irak. 2004 wird kaum besser werden, bereits jetzt starben 13 Journalisten. Zensur, Willkür und Einschüchterungen sind an der Tagesordnung – in China, in ehemaligen SowjetStaaten, aber eben auch in westlichen Demokratien. Wie frei die Presse ist, entscheiden die Medien mitunter sogar selbst: Während man US-Bürgern Bilder von getöteten Soldaten im Irak nicht zumuten will, lassen sich Aufnahmen der sterbenden Diana offenbar gut vermarkten. Die Freiheit, die man sich in der Berichterstattung nach außen gibt, wird entweder in vorauseilendem Gehorsam zugunsten der Inneren Sicherheit aufgegeben oder ist – Beispiel Guantanamo – schlicht nicht vorhanden. Dass nicht allein die harten Fakten den Zustand der Pressefreiheit beschreiben, zeigt die Situation in Deutschland. Die Kritik, die Bundesrepublik sei bei der Pressefreiheit nur im hinteren Mittelfeld zu finden, deckt sich mit der täglichen Praxis. Die Zahl der abgelehnten Auskunftsersuchen bei Behörden wird zwar nicht dokumentiert, mit freier Presse hat die Aushöhlung der Informationspflicht aber nichts zu tun. sag

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