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Meinung: Eine andere Moral

DER KRIEG UND DIE KURSE

Deutlicher als am Donnerstag lässt sich kaum demonstrieren, dass Börsianer und Rohstoffhändler anders denken: Der Ölpreis ging in den Keller, obwohl der Irak als Lieferant ausfällt und möglicherweise auch die Reserven der Nachbarländer vom Krieg direkt betroffen sein werden. Der Goldpreis sank, obwohl Gold doch als Krisenwährung in den vergangenen Monaten Höchstpreise gebracht hat. Und die Aktienmärkte notierten positiv, obwohl die Weltwirtschaft am Rand einer Rezession steht. Warum? Weil die Aktienhändler die Krise in den vergangenen Wochen vorweggenommen und die Kurse auf dramatische Tiefststände geprügelt haben. Und, weil sich die Börsianer an bekannten Mustern orientieren. Das Lieblingsmuster ist die Wiederholung des Golfkrieg-Szenarios: kurzer Krieg, und dann ein langer, kräftiger Aufschwung. Nur spricht im Augenblick wenig für dieses Szenario: Denn der Krieg verzögert keinen Aufschwung, er wird, wenn er länger dauert, die Wirtschaftskrise verschärfen. Es spricht viel dafür, dass selbst die Händler das bald erkennen werden. uwe

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