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Meinung: Einen Schritt vor, zwei zurück

PARLAMENTSWAHLEN IN KROATIEN

Im Jahr 2007 sollte es so weit sein. Kroatien befinde sich auf der Schwelle zum großen Haus der Europäischen Union, da war sich der Sozialdemokrat und Premierminister Ivica Racan noch vor kurzem sicher. Jetzt sieht es ganz anders aus. Die Parlamentswahlen schieben das Land wieder stark in Richtung Nationalismus. Ein fataler Rückschritt. Bestenfalls im Vorgarten des Hauses EU kann man Kroatien nun orten, vielleicht sogar draußen vor dem Zaun. Um eine Regierung zu bilden, braucht der neue Premier Ivo Sanader jetzt Koalitionspartner für seine Partei, Franjo Tudjmans einstige HDZ. Da wird er wohl nur bei den radikalen Rechten fündig. Die aber sind gegen alles, was die EU von Kroatien fordert, vor allem gegen eine Zusammenarbeit mit dem Haager Tribunal. In einer Mischung aus Opferbewusstsein, FolkloreBegeisterung und Nationalstolz wollte Kroatiens Bevölkerung seine reformorientierte Regierung dafür abstrafen, dass es wirtschaftlich nur langsam vorangeht. Damit schaden sich die Wähler nun selbst. cf

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