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Meinung: Eingespannt

Im Kern ist die Affäre aufgedeckt. Rot-Grün hat während des Irakkrieges enger mit den Amerikanern zusammengearbeitet, als ein Teil der Bevölkerung heute hinnehmen will.

Im Kern ist die Affäre aufgedeckt. Rot-Grün hat während des Irakkrieges enger mit den Amerikanern zusammengearbeitet, als ein Teil der Bevölkerung heute hinnehmen will. Diese Kooperation war richtig, denn das deutsche Nein zum Irakkrieg durfte nicht mit gleicher Vehemenz ein Nein zur US-Regierung bedeuten. Alles klar also. Dennoch wird an diesem Montag wohl auch die FDP als letzte der drei Oppositionsparteien einen Untersuchungsausschuss beschließen. Damit nimmt der Wahnsinn seinen Lauf. Denn profitieren von der Entwicklung tun allein die Linken. Sie spielen die Rolle der Empörten über die angebliche rotgrüne Scheinheiligkeit am überzeugendsten. Die Grünen indes, als damals Mitbeteiligte, riskieren lieber eine Demontage von Joschka Fischer, als ein paar einfache realpolitische Wahrheiten zu verkünden. Und die Liberalen, unter denen es viele Amerikafreunde gibt, verleugnen sich gar ganz. Unter Schröders schroffem Nein zum Irakkrieg leide das transatlantische Verhältnis, zeterten einst Westerwelle & Co. Wie wollen sie jetzt ernsthaft eine zu große Nähe der damals Verantwortlichen zu Washington beklagen? Man rauft sich die Haare und denkt an Lenins „nützliche Idioten“. Bei der PDS herrscht ja bereits klammheimliche Freude darüber, die Grünen und Liberalen so herrlich reingelegt zu haben. Und bald wird Gregor Gysi die Herren Westerwelle und Kuhn zu sich bitten, um sie den gemeinsamen Untersuchungsauftrag absegnen zu lassen. Na denn, viel Glück. mal

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