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Obama und Afghanistan: Einstieg in den Ausstieg

US-Republikaner und -Demokraten sind der Militärmissionen im arabisch-muslimischen Raum überdrüssig geworden. Die Kriege gehen zu Ende, der Kampf allerdings geht weiter.

Barack Obama will raus aus Afghanistan. Er will auch raus aus dem Irak. Und den Nato-Krieg gegen Libyens Herrscher Gaddafi will er ebenfalls so rasch wie möglich beenden. Denn da sind nicht nur die Kosten und ein gigantisch hoch verschuldeter amerikanischer Staatshaushalt. Sondern da ist vor allem die Einsicht, dass Krieg als Antiterrorwaffe ebenso versagt hat wie als Demokratisierungsbeschleuniger. Knapp zehn Jahre nach den Anschlägen vom 11. September 2001 nähert sich somit eine Epoche globaler Interventionen ihrem Ende. US-Republikaner und -Demokraten sind der Militärmissionen im arabisch-muslimischen Raum überdrüssig geworden. Diese Stimmung wird sehr rasch auf Nato und Europa überschwappen. Am Hindukusch die Freiheit verteidigen – das war einmal. Osama bin Laden ist tot, und Al Qaida hat gelernt, in Windeseile seine Kommandozentralen zu verlegen, heute Afghanistan, morgen Somalia, übermorgen Jemen. Panzer und Bomben sind machtlos dagegen. Die Kriege gehen zu Ende, der Kampf allerdings geht weiter. Drohnen und Cyberwar: Das sind die Mittel der Zukunft. Daraus folgt für den Westen die Maxime, alles zu tun, um seinen Technologie- und Informationsvorsprung zu behalten.

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