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Elfenbeinküste: Schutzlos

Die Lage in der Elfenbeinküste ist zum Bürgerkrieg eskaliert: In Rekordzeit haben die Truppen von Wahlsieger Alasanne Ouattara fast das gesamte Land überrannt und mehr als eine Million Menschen in die Flucht geschlagen. Immer größer wird der Druck für das Ausland, in dem Konflikt zu intervenieren.

Die Lage in der Elfenbeinküste ist zum Bürgerkrieg eskaliert: In Rekordzeit haben die Truppen von Wahlsieger Alasanne Ouattara fast das gesamte Land überrannt und mehr als eine Million Menschen in die Flucht geschlagen. Immer größer wird der Druck für das Ausland, in dem Konflikt zu intervenieren. Doch zumindest auf die Franzosen wird man wohl vergeblich warten. Paris ist es offenbar leid, in einen unerklärten Krieg mit einem lange Zeit wichtigen Verbündeten zu geraten. Anders als früher handelt es sich bei den militärischen Operationen nicht mehr um Alleingänge zur Unterstützung diskreditierter, zur Durchsetzung französischer Interessen aber nützlicher Diktatoren. Stattdessen beschränkt sich das Eingreifen nun auf den Schutz französischer und anderer ausländischer Staatsbürger (und die Sicherung strategisch wichtiger Objekte wie Flughäfen). Zu tief sitzt die Erinnerung an die antifranzösischen Ausschreitungen im Jahre 2004. Mehr als 25 000 Europäer und Amerikaner mussten damals außer Landes gebracht werden. Es war die größte Rettungsaktion in der Geschichte des postkolonialen Afrika. Seitdem ist die Zeit der Interventionen vorüber. wdr.

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