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Meinung: Endlich Sommerfrische

DER DGB UND DIE AGENDA 2010

Ausspannen tut immer gut. Auch Gewerkschaftern. Der DGBChef Michael Sommer will den Sommer zum Durchatmen nutzen und erst im Herbst wieder gegen die Agenda 2010 demonstrieren. Sommer hat gute Gründe für den vorläufigen Rückzug. Die Kundgebungen am vergangenen Sonnabend mit insgesamt 90000 Teilnehmern in 14 Städten haben nur die veranstaltenden Gewerkschaften beeindruckt. Der Protest geht ins Leere, weil die wirtschaftliche und finanzpolitische Lage des Landes immer beängstigender wird. Auch die Mehrheit der knapp acht Millionen Gewerkschaftsmitglieder weiß, dass nichts bleiben kann wie es ist und die Sozialsysteme so nicht mehr zu halten sind. Wie aber soll sich der DGB dazu positionieren? Sommer weiß es nicht. Er kann es auch gar nicht wissen, weil er ja sozusagen die Positionen der einzelnen Gewerkschaften verkörpert. Sommer ist Zwickel und Schmoldt und Bsirske in einem. Und weil die alle ziemlich unterschiedlich ticken, hat es Michael Sommer schwer. Vor einem Jahr wurde er zum DGB-Chef gewählt. Damals wollte er noch eine „neuen Sozialkontrakt“ für Deutschland, heute droht ihm der eigene Laden auseinander zu fliegen. Ein bisschen Selbstreflexion in den Ferien kann da nicht schaden. Aber ob sich Zwickel und Bsirske auch so auf die Sommerfrische freuen? alf

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