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Meinung: Enten, Gänse, Professoren

Die Sozialdemokratie hat eine natürliche Neigung zum Geflügel. Wir wissen das, seit Gerhard Schröder mit seiner scharfsinnigen Wahlvorhersage „Die Enten sind hinten fett“ die Geschichte der Demokratie um ein wichtiges Bürzel ergänzt hat.

Die Sozialdemokratie hat eine natürliche Neigung zum Geflügel. Wir wissen das, seit Gerhard Schröder mit seiner scharfsinnigen Wahlvorhersage „Die Enten sind hinten fett“ die Geschichte der Demokratie um ein wichtiges Bürzel ergänzt hat. Der Grund dieser Neigung ist vermutlich in der Erkenntnis zu suchen, dass das Gewusel auf dem Hühnerhof die politischen Traditionen der Arbeiterbewegung nachbildet. Fleißig solidarisch picken, gelegentlich treten, aber in netter Form, damit die Front gegen das Kapital nicht zerbricht, immer gegen den äußeren Feind zusammenstehen – doch krähen und sich aufplustern darf immer nur einer. Sigmar Gabriel, der große Niedersachse, hat jetzt das Thema aufgegriffen und den empörten Ärzten und Professoren mitgeteilt, man könne nicht mit Gänsen über Weihnachten reden. Klingt gut, oder? Ruhe, sagt Schlachter Gabriel, dann dreht er den Protestierenden den Hals um, rupft sie und schiebt sie, gefüllt mit reichlich Beifuß, in den Ofen noch vor Weihnachten. Im nächsten Jahr nimmt Gabriel dann die Gewerkschaften dran: Man kann mit dem Huhn nicht über die Eier reden. Das gibt ein Gegacker!

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