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Meinung: Er hat aber angefangen

DER KANZLER UND DER BDI-PRÄSIDENT

Die Rolle des Beleidigtseins in der Weltgeschichte wird gemeinhin unterschätzt. Man denkt immer, es gehe um Geld, Rohstoffe, Ideologie oder Religion, wenn Kriege oder Krisen ausbrechen. Tatsächlich liegt es meist nur daran, dass der eine dem anderen und der andere dann dem einen und so fort. Zum Beispiel jetzt. Der Kanzler ist auf dem Gewerkschaftstrip und steuert so das Land in die Rezession. Aber ist es nicht merkwürdig, dass die Gewerkschaften zu einem Zeitpunkt Macht gewinnen, da sie an Mitgliedern rapide verlieren? Ist das dem Machtmenschen Schröder entgangen? Keineswegs. Ihro Majestät der Kanzler wurden jedoch beleidigt, und zwar von einem Arbeitgeber. Rogowski heißt der Mann, Chef des BDI. In dieser Eigenschaft bereitete er dem Kanzler im Sommer bei der Tagung seines Verbands einen eiskalten Empfang. Danach hat der Kanzler dann Rogowski eins ausgewischt, was aber nicht dazu führte, dass sie nun quitt wären. Weit gefehlt. Vielmehr sind mittlerweile beide beleidigt. Doch gestern dann erhellte sich der deutsche Horizont. Rogowski ließ mitteilen, er suche nun das Gespräch. Da kann man nur für Deutschland hoffen, dass der Kanzler nicht ein genauso ausdauernd Beleidigter ist wie, sagen wir, George W. Bush. bul

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