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Meinung: „Er ist ein Nigger, Nigger, Nigger“

Je länger er sich verteidigt, desto tiefer versinkt er im Morast. Michael Richards, am bes ten bekannt als der durchgeknallte Nachbar „Cosmo Kramer“ in der extrem erfolgreichen amerikanischen Seifenoper „Seinfeld“, entschuldigt sich nun schon seit zwei Wochen für seinen Wutausbruch in der „Laugh Factory“ in Los Angeles.

Je länger er sich verteidigt, desto tiefer versinkt er im Morast. Michael Richards, am bes ten bekannt als der durchgeknallte Nachbar „Cosmo Kramer“ in der extrem erfolgreichen amerikanischen Seifenoper „Seinfeld“, entschuldigt sich nun schon seit zwei Wochen für seinen Wutausbruch in der „Laugh Factory“ in Los Angeles. Während seiner Ein- Mann-Show am 17. November hatte er zwei schwarze Zuschauer wüst beschimpft. Es dauerte nicht lange, bis die ganze Welt im Internet verfolgen konnte, wie Richards sie anschreit: „Halt’s Maul, vor 50 Jahren hätten wir dich an den Füßen aufgehängt und dir eine Mistgabel in den Arsch gesteckt. Werft den Kerl raus. Er ist ein Nigger! Nigger! Nigger!“

Seitdem hat der 57-Jährige sich öffentlich entschuldigt, einen PR-Agenten und einen Psychologen engagiert und sich von den schwarzen Bürgerrechtlern Jesse Jackson und Al Sharpton über Geschichte und Wirkung des „N-Wortes“ belehren lassen. Doch kaum sind die Wogen geglättet, braut sich ein neuer Sturm zusammen. So grub das Internetmagazin TMZ Material aus, das Richards dabei zeigt, wie er einen antisemitischen Witz auf der Bühne reißt. Prompt behauptete sein neuer PR-Agent, es habe sich nur um einen Teil der Show gehandelt – zudem sei Richards selbst Jude.

Das stimmt dummerweise nicht, zumindest nicht formell, auch wenn der in Los Angeles in einfachen Verhältnissen aufgewachsene Richards geltend macht, er „fühle sich als Jude“. In der Vergangenheit engagierte er sich für die Freimaurer, auch wenn er dort angeblich nicht mehr aktiv ist. Außerdem schwirren Gerüchte umher, wonach sich der Verdacht aufdrängt, dass Richards in „Seinfeld“ gar nicht so sehr eine Rolle spielte, sondern viel mehr sich selbst. So soll er den Produzenten seiner gescheiterten Ein-Mann-Show bedroht und sich auf dem Set als wilde Diva aufgespielt haben.

Als wäre die Lage nicht schwierig genug, springen ihm jetzt auch noch zweifelhafte Freunde bei. Mel Gibson, selbst nach antisemitischen Ausfällen in den Schlagzeilen, schrieb ihm eine Karte des Trosts. „Ich habe Mitleid mit ihm, er war gestresst. Sie werden ihn nun eine Weile quälen, bevor sie ihn in Ruhe lassen. Genau wie bei mir“, sagte Gibson. Derweil favorisiert der (schwarze) Oscar-Gewinner Jamie Foxx eine andere Lösung: „Er sollte lieber auf eine einsame Insel verschwinden. Denn wenn ich ihm begegne, kriegt er eins auf die Nase.“

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