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Meinung: Ervolksreflex

HAMBURG GEGEN KRANKENHAUS-VERKAUF

Ist Hamburg doch noch immer eine sozialdemokratische Hochburg? War Ole von Beusts Triumph etwa ein Missverständnis? Parallel zur Bürgerschaftswahl konnten die Hamburger gegen den Verkauf des Landesbetriebs Krankenhäuser stimmen, und das taten sie: mit 76,8 Prozent. Der Volksentscheid „Gesundheit ist keine Ware“ war ein großer Erfolg der Gewerkschaften und der Opposition – und ist ein akutes Problem des alten und neuen CDUBürgermeisters. Der begann prompt zu wackeln, und sein Landesparteivorsitzender kündigte an, über Alternativen nachdenken zu wollen – lange nach dem bereits vollzogenen Beschluss. Denn die Zahlen zeigen klar: Auch in den eigenen Reihen ist die Angst groß vor der Privatisierung der Krankenhäuser. Neue Fakten sind zwar nicht diagnostiziert worden. Die Irrungen und Wirrungen der Gesundheitsreform haben jedoch dazu geführt, dass inzwischen jede Änderung im Weißkittelrevier, ganz egal welche, reflexartig gleichgesetzt wird mit höheren Kosten und schlechterer Versorgung und also abgelehnt wird, so automatisch, wie der Fuß nach vorne schnellt, wenn das Hämmerchen aufs Knie prallt. Die Hamburger Opposition sollte sich also keine überzogenen Hoffnungen machen und die Regierung keine zu großen Sorgen: Wäre den Hamburgern die Sache mit den Krankenhäusern so richtig wichtig gewesen, hätten sie ja gleich eine passende Partei wählen können.lom

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