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Meinung: Es geht um den Chef

In der CSULandesgruppe halten sie sich sehr viel auf ihre traditionelle Geschlossenheit zugute. Der ist geschuldet, dass sie ihren obersten Chef, den Parteichef, nicht offen kritisieren.

In der CSULandesgruppe halten sie sich sehr viel auf ihre traditionelle Geschlossenheit zugute. Der ist geschuldet, dass sie ihren obersten Chef, den Parteichef, nicht offen kritisieren. Aber Edmund Stoiber soll nicht glauben, dass das so bleiben wird, wenn er so bleibt. Zwar sind unter den CSU-Vertretern auch Neue aus Bayern, allerdings heißt das nicht, dass alle Stoibers Getreue wären. Außerdem geht Stoiber schon derart ins Detail seiner neuen Aufgabe, dass es viele nervt. Er sollte jetzt die warnenden Stimmen nicht überhören. Zumal es bei der Nachfolge als Ministerpräsident in München auch ungewohnt konfrontativ verläuft. Deswegen beraten sie heute wieder. Und weil Stoiber die Renitenz von Horst Seehofer mit einem Ministeramt belohnt hat, kann er jetzt schlecht argumentieren, dass sich alle daheim in Wohlverhalten üben müssten, um gerechten Lohn einzustreichen. Seine Autorität wird nicht mit einer autoritären Entscheidung aufzubessern sein. Vielmehr muss die Einsicht helfen, dass es der CSU insgesamt nicht gut bekommt, wenn ihr Chef noch weiter geschwächt wird. Günther Beckstein und Erwin Huber sind klug genug, das zu wissen. Unabhängig von ihrem Aufstieg zur Nummer eins – keine große Nummer in Berlin zu sein, ist auf Dauer für einen CSU-Chef zu wenig.cas

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