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Meinung: Es geht um ihre Linie

Sie hat eine lange, manche sagen sogar: eine große außenpolitische Tradition, die FDP. In den vergangenen Tagen sah es eher so aus, als verpasse die Partei die richtige Einordnung einer in jeder Hinsicht historischen Situation.

Sie hat eine lange, manche sagen sogar: eine große außenpolitische Tradition, die FDP. In den vergangenen Tagen sah es eher so aus, als verpasse die Partei die richtige Einordnung einer in jeder Hinsicht historischen Situation. Das Nein von Parteichef Guido Westerwelle zu einem Bundeswehreinsatz für den Nahostfrieden war zu schrill. Denn erstens wird so was in aufgeheizter Situation leicht als anti-zionistisch missverstanden. Zum anderen ist die pro-arabische Variante der Möllemann-Zeit noch ungut in Erinnerung. Da haben die Altvorderen besser aufgepasst, Walter Scheel, Hans-Dietrich Genscher, Otto Graf Lambsdorff. Sie sehen den Einsatz der Bundeswehr auch skeptisch, haben Fragen, was angesichts des Mandats der Vereinten Nationen legitim ist. Über den Weg zum Ziel lässt sich reden; das sowieso, weil der Außenminister – von der SPD – noch etliche Gespräche vor sich hat. Aber die drei stellen die Dimension des Geschehens richtig heraus. Nun müssen sie (kurz am Rande: Hier fehlt die Stimme von Klaus Kinkel!) allerdings noch aufpassen, dass ihre FDP sich nicht politisch isoliert. Sie ist doch nicht die Linkspartei. cas

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