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Meinung: „Es gibt eine Störung bei den Textilimporten“

Peter Mandelson dürfte sich in seiner Mission in Peking am Wochenende nicht sehr wohl gefühlt haben. Dort hat der 51-jährige versucht, eine Lösung für die Millionen Pullover, BH’s und T-Shirts zu finden, die wegen der EU-Quoten in Häfen feststecken .

Peter Mandelson dürfte sich in seiner Mission in Peking am Wochenende nicht sehr wohl gefühlt haben. Dort hat der 51-jährige versucht, eine Lösung für die Millionen Pullover, BH’s und T-Shirts zu finden, die wegen der EU-Quoten in Häfen feststecken . Sie sollen nun doch noch ihren Weg aus den Containern auf die europäischen Ladentheken finden. Der britische Verfechter des Freihandels musste in Peking aber auch die protektionistischen Interessen der südeuropäischen Länder vertreten, die ihre Textilindustrie schützen wollen. Das Problem hat sich Mandelson selbst eingebrockt, als er im Juni eingeknickt war: Obwohl Anfang 2005 die Quoten für die chinesischen Textilien weggefallen waren, führte er neue Begrenzungen ein, als die Importe nach oben schnellten und die Industrie klagte.

Nach dem Konflikt mit den USA um die Subventionen für Airbus und Boeing ist es nun das zweite Mal, dass der ehemalige Strippenzieher von Tony Blair in seiner Funktion als Handelskommissar Kritik aushalten muss. Mandelson, der Labour in den 90er Jahren ein neues Image verpasste und Blair damit zum Wahlsieg verhalf, hat in Großbritannien einen Ruf als unseriöser, halbseidener Politiker. An seiner Kompetenz für die technischen Aufgaben eines Handelskommissars gab es Zweifel. Der wichtigste Test für Mandelson kommt nun im Herbst, wenn die Doha-Handelsrunde zum Abschluss gebracht werden soll.

Flora Wisdorff

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