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Meinung: Es ist angerichtet

DIE KOALITION, DAS CHAOS UND DER KANZLER

Wenn die alte Regel noch stimmt, dass Gerhard Schröder dann besonders gut ist, wenn das Chaos dem Höhepunkt zustrebt, dann wird er heute so gut sein wie nie zuvor. Vor seiner Rede im Bundestag haben seine Genossen und sein Koalitionspartner ein sprachliches, konzeptionelles und menschliches Durcheinander angerichtet, das man ohne Übertreibung als genial bezeichnen könnte. Wenn es denn Absicht wäre. Berlin und der Äther schwirren vor gemachten und zurückgenommenen Äußerungen des SPDGeneralsekretärs und des Fraktionschefs, die ungefähr sagten, dass es für die Bürger ganz schlimm kommt, nicht aber für den Staat und die Rentner. Und tags drauf das Gegenteil. Finanzminister Eichel widersprach gestern und fügte an, auch dem Staat werde es noch mehr an die knappen Kassen gehen, und alle, alle müssten Verzicht üben.Die Grünen wiederum sagen gleichzeitig, dass die schreckliche SPD Reformen verweigere und dass es, Ehrenwort, keinen Koalitionskrach gebe. Sie verweisen dabei auf die Reformkommission des Professors Rürup, dem unversehens der SPD-Fraktionsvize Stiegler vorwarf, er leide an Ejaculatio praecox. Ein Ausdruck, dem man allenfalls zugute halten kann, dass er lateinisch ist. Kurzum: Es ist angerichtet. Jetzt kann der Kanzler Ordnung ins Chaos bringen. Vielleicht auch auf lateinisch? bul

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