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Meinung: Eta-Anschlag: Heimtücke

Es ist ein Wunder, dass beim jüngsten Anschlag der Eta kein Mensch zu Schaden kam. Es hätte auch Verletzte, gar Tote geben können.

Es ist ein Wunder, dass beim jüngsten Anschlag der Eta kein Mensch zu Schaden kam. Es hätte auch Verletzte, gar Tote geben können. Aber das ist den selbst ernannten baskischen "Freiheitskämpfern" offenkundig egal. Sonst hätten sie im Madrider Flughafen keine 50-Kilo-Bombe hochgehen lassen. Sie führen der verhassten Staatsmacht vor Augen, dass es ihnen Ernst ist mit ihrer neuen Taktik: Nicht mehr nur Polizisten und Politiker sind in großer Gefahr, sondern auch Urlauber. Vorgestern ein Sprengsatz im Badeort Torrevieja, gestern Dynamit auf dem Flughafen von Malaga, heute eine Bombe in Madrid - und morgen? Noch ist zum Glück die letzte Eskalationsstufe nicht erreicht. Noch kann die Polizei zumeist den Schaden begrenzen, weil die Eta ihr ein paar Minuten Zeit lässt, die Bombe zu finden. Das ändert allerdings nichts daran, dass ein solches Vorgehen mit dem Kampf eines angeblich unterdrückten Volkes für Unabhängigkeit schon lange nichts mehr zu tun hat. Allerspätestens, als die Eta vor kurzem in San Sebastian eine Bombe als Spielzeug tarnte, haben die Terroristen sich endgültig von den Grundwerten einer menschlichen Gesellschaft verabschiedet. Friedensgespräche kann es mit solchen Killern nicht geben. Die Eta wird das nicht kümmern. Wirklich schmerzhaft wäre es für die Terroristen, wenn sie ihren Rückhalt in der baskischen Bevölkerung verlören. Nach diesem Attentat sind es wieder ein paar Unterstützer weniger - hoffentlich.

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