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Meinung: Etwas Geduld, bitte

Wenn Palästinenser Büros stürmen, Autos in Brand stecken und Ausländer entführen, stellt sich die Frage: Was war passiert? Also, im Gefängnis von Jericho saß ein Mörder.

Wenn Palästinenser Büros stürmen, Autos in Brand stecken und Ausländer entführen, stellt sich die Frage: Was war passiert? Also, im Gefängnis von Jericho saß ein Mörder. Er hatte vor knapp fünf Jahren einen israelischen Minister umgebracht. Die radikale Hamas wiederum hatte die Freilassung dieses Mörders angekündigt. Das wollte Israel sich nicht bieten lassen. Das Militär stürmte das Gefängnis, der Attentäter wurde erneut verhaftet. Für die Hamas ist die Aktion eine Schlappe, für Israels Übergangspremier Ehud Olmert ein Triumph. Dessen Kadima-Partei geht nun als klarer Favorit in die Knesset-Wahlen, die in knapp 14 Tagen stattfinden. Bis dahin gehört Härte, rhetorische wie militärische, zur Politik. Anders gesagt: zum Wahlkampf. Olmert muss sich als kompromisslos präsentieren, damit der Nationalpopulist und Likud-Chef Benjamin Netanjahu nicht punkten kann. Nach der Wahl werden die Karten neu gemischt. Denn auch Olmert weiß, dass eine Arbeitsebene zur Hamas gefunden werden muss. Wer jetzt Geduld hat, könnte bald durch Pragmatismus belohnt werden. mal

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