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Meinung: EU nach den Anschlägen: Die Zukunft kann nicht warten

Die Europäische Union rückt zusammen und sagt dem Terror den Kampf an - das klingt als Ergebnis des Krisengipfels ziemlich gut. Aber warum erst so spät?

Die Europäische Union rückt zusammen und sagt dem Terror den Kampf an - das klingt als Ergebnis des Krisengipfels ziemlich gut. Aber warum erst so spät? Wenn Sprache einen Sinn ergibt, wenn die Anschläge in den USA eine Kriegserklärung an die zivilisierte Welt waren, dann hätte die EU viel schneller zusammenkommen müssen. Das wäre angemessen gewesen, um Solidarität mit raschen Beschlüssen zu dokumentieren. Sicher, ein einheitlicher Terrorismusbegriff und ein gemeinsamer Haftbefehl sollen es in der Zukunft erleichtern, Terror-Täter zu bestrafen; die Initiative kommt auch früher als vordem geplant. Nur: Das Tempo reicht noch nicht. Immerhin ist von einem "Aktionsplan" die Rede. Die Europäer sollten ihn nicht erst umgesetzt haben, wenn das neue World Trade Center schon steht. Und keiner soll aus der Phalanx ausscheren, diesmal auch die Briten nicht - selbst wenn es eine special relationship mit Amerika gibt. Denn jede Sonderstellung schwächt Europa, sein Ansehen und das gemeinsame Anliegen. Wir sind doch jetzt alle New Yorker.

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