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Europa: Skepsis ist gratis

Das ist die Quittung. Zum wiederholten Mal hat die Koalition bei der Griechen-Rettung die Kanzlermehrheit verpasst, die erst ausreichend Handlungsfähigkeit dokumentiert.

Das ist die Quittung. Zum wiederholten Mal hat die Koalition bei der Griechen-Rettung die Kanzlermehrheit verpasst, die erst ausreichend Handlungsfähigkeit dokumentiert. Aber folgerichtig ist es. In CDU, CSU und FDP glauben viele längst nicht mehr, dass in Europa schon alles in Ordnung kommen wird, Athen inklusive. Nur: Auch in der SPD-Opposition wachsen die Vorbehalte, in der Bevölkerung sowieso. Da können sich die Verantwortlichen ausrechnen, dass das nicht mehr ewig gutgeht. Denn einerseits heißt es: Alles wird gut, weil Europa gut ist; und wir Deutsche müssen uns Europa etwas kosten lassen, weil sonst die Kosten noch höher wären. Andererseits: Europa spart zu wenig, so viel wie im neuen EU-Haushalt können wir uns gar nicht leisten – und wir Deutsche sollen gleichzeitig wegen unserer Verfassung und Europa fleißig auf einen soliden Bundeshaushalt sparen. Immer weniger werden die, die das noch zusammenbringen, das Politisch-Metaphysische und das Faktische. Zumal die Argumentation ja auch immer zwischen beidem wechselt. Riskiert wird aber damit, dass die, die das alles für ziemlich unlogisch halten, wie die Briten, aus der EU herausgehen. Also lieber ohne Briten als ohne Griechen? Das wäre dann die letzte Quittung für eine EU ohne das richtige Format. cas

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