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Europas Steueroasen: Die nächste Einlage

Erst Zypern, dann Offshore-Leaks: Nach den für Steueroptimierer und -hinterzieher beunruhigenden Wochen brechen ungemütliche Zeiten in Europas Steueroasen an. Darauf deutet die Bereitschaft Luxemburgs hin, das Bankgeheimnis zu lockern.

Erst Zypern, dann Offshore-Leaks: Nach den für Steueroptimierer und -hinterzieher beunruhigenden Wochen brechen ungemütliche Zeiten in Europas Steueroasen an. Darauf deutet die Bereitschaft Luxemburgs hin, das Bankgeheimnis zu lockern. Anleger, die die Verschwiegenheit der luxemburgischen Banken genutzt haben, um Kapitalerträge am deutschen Fiskus vorbei zu kassieren, werden schlechter schlafen. Das Beispiel Schweiz zeigt ja, was alles ans Licht kommen kann, wenn Banker ihre Tresore öffnen. Ihre Schadenfreude über die späte Reue der Luxemburger sollten die Deutschen allerdings fein dosieren – auch Kleinanleger und Sparer, die sich (zu Recht) über die stinkreichen Steuertrickser ärgern. Denn ein Teil ihrer Altersvorsorge wird wahrscheinlich im Großherzogtum verwaltet: Von den gut 9000 Investmentfonds, die in Deutschland verkauft werden, stammt mehr als die Hälfte von dort. Das hat mit Steuerhinterziehung nichts zu tun, sondern etwas mit den niedrigen Kosten, der laxen Aufsicht und den steuerlichen Vorteilen, die deutsche Anbieter – zum Beispiel die Sparkassen – in Luxemburg genießen. Sollte sich all dies ändern, dürfte es auch für deutsche Kleinanleger teurer werden, ihre Ersparnisse in Fonds einzuzahlen. mot

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