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Ex-Bahngewerkschafter Hansen: In Nadelstreifen

Schwarz sehen bei der Deutschen Bahn: Der designierte Personal-Chef Hansen will Stellen streichen - und er wird es tun.

Hansen böse, Mehdorn gut? Das wäre ja mal was Neues bei der Bahn. Ganz so schwarz-weiß ist die Sache nicht. Der Staatskonzern, der an die Börse strebt, muss teure Tarifabschlüsse und weitreichende Beschäftigungsgarantien verdauen. Natürlich wird er an der größten Kostenschraube drehen, die er hat: am Personal. Hansen, letzte Woche noch Gewerkschafter und ab Juni Manager, hat die Wahrheit etwas früh ausgesprochen. Inhaltlich widersprochen hat ihm freilich niemand: Bahn-Chef Mehdorn nicht, der Bund auch nicht. Von dort hieß es nur ergänzend, bis zum Jahr 2023 werde es keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Die Prognose fällt leicht, dass die Bahn schon bald keine befristeten Arbeitsverträge mehr verlängert, ältere Arbeitnehmer in den Vorruhestand schickt und frei werdende Stellen streicht. Für den gewendeten Hansen ist es nur folgerichtig, den Stellenabbau rhetorisch vorzubereiten. Vermutlich hat er ja auch eine Erfolgsprämie vereinbart. Eine besonders unverschämte Variante der deutschen Tarifpartnerschaft wird hier aufgeführt – ökonomisch erklärbar, moralisch verwerflich. Schwarz-weiß ist da nichts: Man sieht nur noch schwarz. mod

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