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Meinung: Extremer Mittelweg

Die Grünen, ganz allein mit sich: Der Leitwolf wird erstmals nicht dabei sein, wenn die nun kleinste Oppositionskraft auf ihrem heutigen Parteitag die künftige Strategie berät. Ohne dass Joschka Fischer vom Podium droht, beschwört, grummelt oder bettelt, muss die Ökopartei handeln.

Die Grünen, ganz allein mit sich: Der Leitwolf wird erstmals nicht dabei sein, wenn die nun kleinste Oppositionskraft auf ihrem heutigen Parteitag die künftige Strategie berät. Ohne dass Joschka Fischer vom Podium droht, beschwört, grummelt oder bettelt, muss die Ökopartei handeln. Und ohne ihn muss sie im Parlament Wirkung entfalten. Dort streitet sie gegen die zwei stärkeren Konkurrenten FDP und Linkspartei, die mit kristallklarem Profil antreten, um die Meinungsführerschaft in der Opposition. In der Mitte zwischen den Extremen ist zwar Platz für kluge Lösungen und als Kämpfer für Ökologie sind die Grünen unangefochten. Doch gegen Guido Westerwelle oder Gregor Gysi mit Konzepten durchzudringen, wird schwierig. Die wichtigste Parteitagsdebatte ist die über die künftigen Wunschpartner jenseits der SPD. Vorgegeben hat die Führung eine Strategie, die sowohl nach links wie nach rechts alles offen lässt, sowohl SchwarzGrün als auch die Kooperation mit einer künftig geläuterten Linkspartei möglich macht. Machttaktisch hat das seine Logik, inhaltlich ist die Offenheit gefährlich. Wer rot-rot-grüne Illusionen pflegt, gibt schnell die Mitte preis. hmt

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