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Meinung: Falsche Gesellschaft

Haben nicht Otto Graf Lambsdorff, Wolfgang Gerhardt, Guido Westerwelle, Jürgen Möllemann auf dem Parteitag das Nötige gesagt, hat nicht nicht die Partei das Richtige beschlossen? Die Freidemokraten sind nicht anti-israelisch, und antisemitisch schon gar nicht.

Haben nicht Otto Graf Lambsdorff, Wolfgang Gerhardt, Guido Westerwelle, Jürgen Möllemann auf dem Parteitag das Nötige gesagt, hat nicht nicht die Partei das Richtige beschlossen? Die Freidemokraten sind nicht anti-israelisch, und antisemitisch schon gar nicht. Davon müssen sie heute noch Paul Spiegel überzeugen, den Nachfolger ihres Ignatz Bubis an der Spitze des Zentralrats der Juden, und alles ist gut. Wirklich? Darüber wird Spiegel mit der FDP-Führung reden: Was Möllemann vor dem Parteitag unwidersprochen gesagt hat, findet in Teilen der Gesellschaft offene Ohren. In der falschen Gesellschaft. Da wurde mit dem Nationalliberalen gespielt, mit der populistischen Rechten, und hinterher erklärt: War nicht so ernst gemeint, wie es genommen wird. Weil es allerdings nachwirkt, in der besseren Gesellschaft, sucht Möllemann Entlastung. Die Araber sehen in ihm sowieso einen der Ihren, darum lädt er Muslime ein, in die FDP einzutreten – und zugleich Juden. Nach dem Motto: Wir sind offen für alle, tragt den Streit untereinander und mit uns aus, bloß bei uns. Aus Stimmung Stimmen machen, aus Zweideutigkeit eindeutigen Vorteil ziehen wollen: Das ist ein richtiger Möllemann. Man könnte meinen, der Mann hat Chuzpe. Wenn dieses Wort nicht zu viel der Ehre ist. Aber auch das wird Paul Spiegel heute bewerten können. cas

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