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Meinung: Farbenlehre in Schwarz

AUFREGUNG UM HAUSHALTSHILFEN

Schwarzarbeit schadet der Gesellschaft. Sie macht Firmen kaputt, vernichtet Arbeitsplätze und schädigt die Sozialsysteme. Die Zeche zahlen alle – mit höheren Krankenkassenbeiträgen, mit geringeren Gesundheitsleistungen und Abschlägen bei den Renten. Dass der Staat hier gegenhalten muss, liegt auf der Hand. Organisierter Schwarzarbeit gehört das Handwerk gelegt und die Drahtzieher bestraft. Doch die rotgrüne Bundesregierung will mehr. Sie nimmt nun auch die bezahlten Dienste in Haushalt und Familie schärfer ins Visier – Putzen, Einkaufen, Pflegen oder Kinderbetreuung. Große Summen lassen sich hier nicht verdienen, ein gewisses Zubrot vielleicht – mehr nicht. Und Millionen Menschen nehmen Haushaltshilfen in Anspruch, bezahlen sie und zwar unter der Hand. So berechtigt der Kampf gegen Schwarzarbeit ist, hier gilt es anders abzuwägen: Denn die Legalisierung aller Familienhilfen im Land ließe sich nur durchsetzen mit Hilfe von Massendenunziation, mit einer Massenkriminalisierung und millionenfachen Strafbürokratie. Die rot-grüne Strafoffensive führt in die Sackgasse. Sie geht an der Realität vorbei. Wie wäre es mit etwas mehr Sinn für das Praktische – beispielsweise realistischen Freigrenzen beim Putzverdienst? M.G.

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