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FDP nach den Wahlen: Im Ernst

Die Liberalen haben allen Grund, sich zu freuen. Am Ziel sind sie noch nicht.

Von Antje Sirleschtov

Natürlich werden zehn Prozent nicht reichen. Wenn es am 27. September darum geht, ob es Guido Westerwelle wenigstens im zweiten Anlauf schafft, neben Angela Merkel und ihrer CDU in die Bundesregierung einzuziehen, dann wird der FDP-Chef noch einen Schritt zulegen müssen. Und zwar nicht etwa, damit sich der eigene Laden in der Wahlnacht ohne rot zu werden als Sieger bezeichnen kann. Sondern vor allem, damit das gesamte schwarz-gelbe Projekt nicht wieder gefährdet wird – und zwar wegen der Schwäche der Union. Westerwelles Kurs, möglichst viele Unzufriedene aus dem Unionslager für sich zu gewinnen, hübscht nämlich nur die eigenen Wahlergebnisse auf. Dem großen ganzen Schwarz-Gelben hilft es am Ende nicht. An diesem Sonntag haben die Liberalen deshalb trotzdem allen Grund, erfreut in die Hände zu spucken. Drei Wahlen, zwei davon im Osten, und die FDP mit knapp 10 Prozent dabei: Das ist schon eine Menge. Zumal für eine Partei, deren wirtschaftsliberaler Kurs von vielen Menschen für den Ausbruch der Finanzkrise mitverantwortlich gemacht wird und deren Steuersenkungspläne angesichts der Milliardenschulden des Staates allerorten zu der Frage führen, ob man die Liberalen überhaupt ernst nehmen kann. Man kann offenbar, man sollte es wohl auch. Denn zumindest in Sachsen sieht alles nach einer Regierungsbeteiligung der FDP aus. Die Hälfte des Jobs wäre damit erledigt. Und die andere Hälfte wird in vier Wochen abgerechnet.

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