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Meinung: Flotte Feger

„Täglich 30 neue Müllberge“ vom 27. Januar Der Artikel zeigt das ganze Dilemma, in dem Berlin in puncto wilde Müllablagerungen steckt.

„Täglich 30 neue Müllberge“

vom 27. Januar

Der Artikel zeigt das ganze Dilemma, in dem Berlin in puncto wilde Müllablagerungen steckt. Die Mitarbeiterin des Neuköllner Ordnungsamtes und die Studentin Linda Tack nennen jedenfalls keine praktikablen Lösungen. Nicht nur die große Zahl von Fällen in Neukölln fordert eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Problem. Das Broken-Window-Syndrom lehrt, dass zeitnah ein Missstand behoben werden muss, ansonsten eskaliert er immer mehr. Berlin muss jetzt entscheiden, ob es gegen wilde Müllablagerungen mit ständig steigenden Zahlen vorgehen will oder nicht.

Zwei Möglichkeiten: Für Brennpunkt-Kieze in bestimmten Bezirken müsste zweimal im Jahr ein Sperrmülltag die Gelegenheit bieten, dass Uneinsichtige, nicht gemeinschaftsfähige Personen ihren Müll loswerden können. Oder man versetzt die BSR durch eine verbesserte Aufstellung in die Situation, durch ein gut organisiertes Meldesystem in den eigenen Reihen sofort und unbürokratisch aktiv werden zu können. Eine Müllmelde-Hotline für aufmerksame Bürger könnte unterstützend helfen.

Die Berliner Verwaltung auf Landes- und Bezirksebene kann sich diesem und anderen Missständen einfach nicht länger verschließen; es gibt in mehreren Bereichen Handlungsbedarf.

Etwas zu tun ist sie auch einer Bewegung schuldig, die seit Jahren immer stärker wird. Es gibt immer mehr Bürger, Initiativen und Organisationen, die einen Beitrag leisten, die Lebensqualität des Wohnumfeldes, von Straßen, Plätzen und Parks zu verbessern.

Seit 2001 betätigte man sich als Kehrenbürger an zehn Berliner Freiwilligentagen, seit 2011 am Aktionstag „Berlin räumt auf“ im Rahmen der Berliner

Engagement-Woche und seit 2012 ist auch der Tagesspiegel mit „Saubere Sache“ dabei.

Inzwischen sind es Tausende, die erkannt haben, dass man als verantwortlicher Bürger auch seinen Beitrag leisten muss, aber sie dürfen nicht das Gefühl haben, allein die Missstände beheben zu müssen. Das können sie nicht.

Jürgen Clausen, Berlin-Friedenau

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