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Meinung: Fordern und Antworten

ISRAEL WILL GEFANGENE FREILASSEN

So weit ist es im Nahen Osten also gekommen, Israel geht auf Forderungen der Terrorgruppen ein. Ohne Freilassung palästinensischer Gefangener sei an eine Waffenruhe nicht zu denken, verkündeten Hamas und der islamische Dschihad. Nun wurde vom israelischen Kabinett genau das beschlossen. Hunderte, nicht, wie gefordert, Tausende werden freigelassen, auch keiner, der „Blut an den Händen“ hat. Doch mit dieser Entscheidung bindet Israel die härtesten Feinde Israels in den Friedensprozess ein und setzt sie unter Erfüllungsdruck. Es geht aber nicht nur um eine geschickte Antwort: Knapp 6000 Palästinenser sitzen in israelischen Gefängnissen ein, in den letzten drei Jahren hat sich die Zahl verdreifacht. Viele von ihnen sind „Administrativhäftlinge“, ohne blutige Hände. Kein Wunder, dass Ministerpräsident Abbas gedrängt wird, in der Häftlingsfrage hart zu bleiben. Die knappe Entscheidung des Kabinetts für die – auch in der Bevölkerung umstrittene – Freilassung ist womöglich noch nicht das letzte Wort der Israelis. Die nächste Antwort aber müssen nun wieder die Palästinenser liefern. mos

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