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Meinung: Frauen und Kinder zuerst

Pro Jahr suchen in Berlin 1300 Frauen Zuflucht vor brutaler häuslicher Gewalt in Frauenhäusern. Die Auslastung aller sechs Häuser in der Stadt beträgt fast 95 Prozent.

Pro Jahr suchen in Berlin 1300 Frauen Zuflucht vor brutaler häuslicher Gewalt in Frauenhäusern. Die Auslastung aller sechs Häuser in der Stadt beträgt fast 95 Prozent. Trotzdem will der Senat jetzt 26 der 301 Plätze in Berlin streichen. Stattdessen soll es mehr Plätze in den Zufluchtswohnungen geben. Eine schwache Ausrede: Nur Frauenhäuser bieten hohe Sicherheit und absolute Anonymität. Ins Frauenhaus geht niemand freiwillig: Es sind in der Regel Polizeibeamte, die Frauen, Mütter und Kinder nach tätlichen Angriffen dort hinbringen. Zufluchtswohnungen sind weder anonym noch bieten sie Beratungsangebote für Frauen und Kinder an. Auch Hausverbote für prügelnde Männer durch das seit drei Jahren geltende Gewaltschutzgesetz helfen nicht viel. Im vergangenen Jahr hat in Berlin nur ein Dutzend Frauen davon Gebrauch gemacht. Auch wenn das Land sparen muss: Der Frauenetat eignet sich für die Rasenmähermethode nicht. Es gibt weder Kriterien für diese Entscheidungen, noch hat der Senat es für nötig befunden, den Bedarf für Frauenhausplätze zu ermitteln. Wenn PDSFrauensenator Harald Wolf sein Amt wirklich ernst nimmt, dann muss er diese Entscheidung revidieren. sib

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