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Meinung: Fünf Stunden der Wahrheit

Für die SPD ist das eine deprimierende Nachricht: Das Politbarometer meldet bei der Sonntagsfrage unveränderte Werte für alle Parteien. Im Falle der SPD heißt das: 35 Prozent.

Für die SPD ist das eine deprimierende Nachricht: Das Politbarometer meldet bei der Sonntagsfrage unveränderte Werte für alle Parteien. Im Falle der SPD heißt das: 35 Prozent. Zusammen liegen Rote und Grüne derzeit bei 41 Prozent. Nichts bewegt sich also für die Sozialdemokratie, außer der Zeiger der Uhr. Und der beginnt mittlerweile zu galoppieren. In einer solchen Situation fangen naturgemäß die Nerven an zu flattern. Nicht bei den Partei-Oberen, jedenfalls nicht öffentlich. Wohl aber in der zweiten Reihe, sowie im Angestelltenapparat der Sozialdemokratie. Deren Stimmung wiederum wirkt sich früher oder später auch negativ auf die Laune der Spitzenleute aus. Die SPD befindet sich also inmitten einer Negativspirale, in einer Lage, in der zunächst einmal nur die Willensanstrengung eines Einzelnen helfen kann. Gerhard Schröder wird zurzeit die Fixierung seiner Politik auf sich selbst verfluchen. Doch es hilft nichts: Jetzt, da er die These, dass es nur auf ihn ankommt, verwerfen möchte, jetzt kommt es wirklich nur auf ihn an. Selten war eine Rede wichtiger als die, die der SPD-Vorsitzende am Sonntag auf dem Fünf-Stunden-Parteitag halten wird. Wenn er dort nicht die Mut-Wende schafft, wenn nicht eine Art roter Autosuggestion beginnt, dann wird auch das nächste Politbarometer unverändert katastrophale Werte vermelden. Morgen kann Schröder zeigen, was in ihm steckt. bul

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