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Meinung: Für andere Zeiten

Ein Raketenabwehrsystem hätte die Anschläge vom 11. September auf New York und Washington nicht verhindert.

Ein Raketenabwehrsystem hätte die Anschläge vom 11. September auf New York und Washington nicht verhindert. Dennoch ist seitdem die amerikanische Entschlossenheit noch gewachsen, sich auch gegen Attacken mit Interkontinentalwaffen zu schützen. Staaten wie der Irak, dem Verbindungen zur Terrorgruppe bin Ladens unterstellt werden, sind nach Geheimdienstanalysen in absehbarer Zeit vermutlich auch in der Lage, Terroranschläge mit vereinzelten Raketen größerer Reichweite durchzuführen. Das seit Jahren entwickelte Abwehrsystem National Missile Defense, NMD, würde zwar gegen einen massiven Angriff einer Großmacht nichts nützen. Die USA haben aber die durchaus begründete Hoffnung, NDM für die erfolgreiche Abwehr einzelner Geschosse tauglich machen zu können. Deshalb ist die Kündigung des ABM-Vertrages aus dem Jahre 1972 - der eine solche Installation verbietet - logisch. George W. Bush hat die russische Seite behutsam darauf vorbereitet, und deshalb reagiert Moskau nun auch nicht nervös. Das Interesse Putins und auch der Westeuropäer dürfte sich eher auf die Frage konzentrieren, ob und wann die amerikanische Technik auch dem Schutz unseres Kontinents vor Terrorangriffen dienen wird.

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