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Meinung: Gabriel im Irgendwo

ZWISCHENRUFE AUS NIEDERSACHSEN

Irgendwo, mag sich Sigmar Gabriel gedacht haben, muss doch zwischen Schröder und Lafontaine in der SPD ein Platz zu besetzen sein. Irgendwo zwischen neoliberalem Reformzwang und traditionsseligem Sozialdemokratismus. Zwischen Realpolitik und Idealpopulismus. Zwischen Gerd und Oskar. In dieses Irgendwo zielt der frühere Ministerpräsident von Niedersachsen offenbar. Ein bisschen in die Neidkiste greifen und seine „Schlager“ aus dem Wahlkampf aufwärmen – Vermögensteuer, kein Kindergeld für Reiche. Das wärmt das soziale Herz. Dann aber auch den Kanzler und Parteichef grundsätzlich stützen und die Sozialstaatsreform zum sozialdemokratischen Projekt ausrufen. Denn wat mut, dat mut. Basta. So pendelt Gabriel irgendwo zwischen Regierung und Partei, zwischen Ja und Nein und Jein. Im SPDVorstand will er auch nicht mehr bleiben, jedenfalls plädiert er dafür, dort künftig jeden zweiten Sitz mit Nicht-Berufspolitikern zu besetzen. Diese partielle Trennung von Amt und Mandat soll mehr Alltagserfahrung in die SPD-Führung bringen. Auch im Internet hat sich „sigmar.de“ vorübergehend ins Irgendwo abgemeldet. „Die Seite wird zur Zeit überarbeitet“, ist dort zu lesen. Ja dann.afk

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