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Gaspreise in Berlin: Vernebler

Die Geschäftspolitik der Gasag stammt wohl noch aus der Zeit von Monopolen und abgeschotteten Märkten. Die Kunden müssen sich das nicht gefallen lassen.

Es ist zu einfach, auf die Versorger einzuprügeln, wenn die mal wieder an der Preisschraube drehen. Denn die wirtschaften auf Märkten, von deren Entwicklung sie sich nicht abkoppeln können. Beim Gas muss man andererseits feststellen: Bundesweit gibt es keinen eindeutigen Trend zu steigenden Preisen. Deshalb behaupten einige, dass die Gasag zu den Preistreibern zähle. Hinzu kommt: In Brandenburg, wo die Versorgung wohl kaum einfacher und deshalb nicht billiger als in Berlin sein dürfte, greifen Tochterfirmen der Gasag bei weitem nicht so tief in die Haushaltskassen. Warum aber die Preise im Flächenstaat um 25 Prozent weniger erhöht werden als in Berlin, ist das Geheimnis der Gasag. Diese Geschäftspolitik stammt wohl noch aus der Zeit von Monopolen und abgeschotteten Märkten. Gut beraten ist das Unternehmen damit nicht. Längst hat sich deshalb eine sonst eher selten gesehene Koalition aus Verbraucherzentralen und Wohnungsfirmen formiert. Sie verlangt von dem Versorger, er möge offenlegen, wie er seine Preise errechnet. Weil sich die Gasag weigerte, hatten sogar Gerichte die Rechtmäßigkeit dieses Anliegens bestätigt. Gasag-Kunden müssen sich aber nicht ärgern und abwarten, bis die Gasag die Konsequenzen aus den Urteilen zieht – sie können zur Konkurrenz wechseln.

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