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Meinung: Gaza und nicht mehr

Den palästinensischen Extremisten ist es offenbar immer noch wichtiger, Israelis zu ermorden, als die Aussichten auf einen Palästinenserstaat zu verbessern. Denn eines haben das Selbstmordattentat von Netanja und die großflächigen Bombardements israelischer Dörfer in den letzten Tagen bewiesen: Hamas, Islamischer Dschihad und die AlAksa-Brigaden haben die Waffenruhe aufgekündigt.

Den palästinensischen Extremisten ist es offenbar immer noch wichtiger, Israelis zu ermorden, als die Aussichten auf einen Palästinenserstaat zu verbessern. Denn eines haben das Selbstmordattentat von Netanja und die großflächigen Bombardements israelischer Dörfer in den letzten Tagen bewiesen: Hamas, Islamischer Dschihad und die AlAksa-Brigaden haben die Waffenruhe aufgekündigt. Gleichzeitig fordern sie die palästinensische Autonomiebehörde heraus. Die bürgerkriegsähnlichen Zustände in Gaza machen deutlich, dass die Extremisten nicht bereit sind, sich der gewählten palästinensischen Führung unterzuordnen. Sie zeigen aber auch, dass Palästinenserpräsident Mahmud Abbas nun offenbar entschlossener gegen die Terroristen vorgehen will als zuvor. Dass Israel nun seinerseits die Zurückhaltung aufgibt und wieder mit gezielten Tötungen gegen Militante vorgeht, ist verständlich, weil die Scharon-Regierung verhindern will, dass die Extremisten sich den israelischen Rückzug aus Gaza auf die eigenen Terrorfahnen schreiben. Gleichwohl wäre es besser, die israelische Armee würde sich zunächst zurückhalten und Abbas’ Sicherheitsdiensten das Feld überlassen. Einen Monat vor dem Beginn des Rückzugs aus Gaza ist das fast die letzte Gelegenheit für Abbas, den Führungsanspruch der Autonomiebehörde in dem kleinen, überbevölkerten Küstenstreifen am Mittelmeer durchzusetzen. Wenn ihm das nicht gelingt, muss er sich um die Übernahme weiterer Gebiete im Westjordanland gar nicht erst bewerben. clw

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