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Meinung: Gefängnis der Armut

Robert Mugabe macht es dem weißen Mann leicht: Nachdem er erst die britischen Farmer aus Simbabwe rausgeschmissen hat – und damit die eigene Landwirtschaft ruiniert hat –, drohte er nun, die deutsche Regierung zu enteignen. Weiteren materiellen Schaden kann er damit seinem Land zwar nicht zufügen, auch keinen Nutzen, denn Deutschland verfügt über keine Besitztümer in Mugabes Herrschaftsbereich.

Robert Mugabe macht es dem weißen Mann leicht: Nachdem er erst die britischen Farmer aus Simbabwe rausgeschmissen hat – und damit die eigene Landwirtschaft ruiniert hat –, drohte er nun, die deutsche Regierung zu enteignen. Weiteren materiellen Schaden kann er damit seinem Land zwar nicht zufügen, auch keinen Nutzen, denn Deutschland verfügt über keine Besitztümer in Mugabes Herrschaftsbereich. Der Schaden liegt vielmehr in der politischen Wahrnehmung: Solange Leute wie Mugabe in Afrika an der Macht sind, wird das nie was. Zum Glück war es ein anderer afrikanischer Führer, der am gleichen Tag auf dem Londoner Trafalgar Square forderte: „Millionen in den ärmsten Ländern der Welt … sind gefangen im Gefängnis der Armut. Es ist an der Zeit, sie freizulassen.“ Nelson Mandela ist noch immer das andere Afrika, jenes mit dem man über einen dramatischen Schuldenerlass für Afrika reden kann. Und auch wenn der erste Vorstoß des britischen Schatzmeisters Gordon Brown gescheitert ist, alle G7Kollegen für seinen Entschuldungsplan zu gewinnen, Afrika wird in diesem Jahr die politische Agenda bestimmen. Schuldenerlass macht dabei nur Sinn, wenn gleichzeitig die alten Strukturen verändert werden: Wenn die Afrikanische Union endlich gegen Mugabe Stellung bezieht und die Industrienationen endlich ihre Handelsbarrieren abbauen. mos

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